Da waren es nur noch 6 Tage...

Gute Vorbereitung ist das A und O

Mittlerweile rennt uns unsere Zeit weg... Unsere Tage bis zum Abflug sind gezählt. An 2 Händen abzuzählen um genau zu sein. Dieses Gefühl ist iwie krass. Mehr als das. Da ist Nervenkitzel angesagt. Und Vorfreude. Aber auch Trauer über den Abschied... Aber dazu am Ende dieses Beitrages mehr. 

DIesen Beitrag wollen wir nun dazu nutzen, um über unsere laufenden Vorbereitungen zu berichten, denn wie die Überschrift schon sagt, ist eine gute Vorbereitung das A und O.

Nun ja, doch wo sollen wir jetzt anfangen? Es gibt so viele Möglichkeiten... Man mag es sich nämlich gar nicht vorstellen, wie viel Zeit und Aufwand in die Vorbereitung investiert wird. Es ist unvorstellbar viel. Das hätten wir nicht gedacht. 

Von den Schwestern haben wir ganz zu Beginn unserer Vorbereitung einen Zettel bekommen. Auf diesem steht drauf, welche Unterlagen wir alle einreichen müssen. Beispielweise ein Praktikumsbericht, Flugunterlagen und Impfpässe. Doch damit waren unsere Vorbereitungen lange noch nicht abgeschlossen. 

Fangen wir dann noch mal mit dem Flug an. Der ist ja bereits im April gebucht worden, haben wir euch ja schon im letzten Blogeintrag berichtet. 3 Reisebüros und 8 Flugvorschläge später, war dann das Ding gebucht. Unfassbares Gefühl! Doch was braucht man um nach Südamerika zu fliegen? Richtig! Einen Reisepass. Der war zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon bei uns Zuhause. Wenige Monate jedoch zuvor sollten wir unserer Organisation eine Kopie vom besagten Pass zuschicken. Lara - ganz entspannt- besitzt ja bereits einen Reisepass. Nun ja aber zu diesem Zeitpunkt leider einen bereits abgelaufenen. Ein Blick in den Reisepass. Mist! Nun dann doch nicht mehr entspannt. Also ab zum Bürgerbüro und einen Reisepass beantragen. Der Gute kam dann irgendwann auch mal an, aber leider ein wenig zu spät. Mehrere Erinnerungsmails von den Schwestern bezüglich des Reisepasses warteten schon in dem E-Mailpostfach. Doof gelaufen. 

 


Bei der Buchung der Flüge durften wir erfreut feststellen, dass wir 2 Gepäckstücke á 23 Kilogramm mitnehmen dürfen. Also schon mal 46 Kilogramm. Zusätzlich dann auch noch ein Handgepäck mit 10 Kilogramm. Nett. Damit lässt sich schon mal einiges anfangen. Über das Kofferpacken an sich werden wir in unserem nächsten Eintrag berichten. Ihr müsst euch also noch ein wenig gedulden. Aber damit man auch einen Koffer überhaupt erstmal packen kann, benötigt man erstmal einen! 

Bei den Vorbereitungswochenenden wurde uns folgendes empfohlen: 1 Koffer und einen großen Backpackrucksack. Koffer hat jeder Zuhause. Also den braucht man nicht extra kaufen. Bei so einem großen Rucksack sieht die Sache schon anders aus. Also erstmal einen kaufen gehen: So machten Lara und ihr Papa einen schönen Vater-Tochter-Tag und begaben sich auf Rucksackjagd. Direkt im 2. Geschäft dann die große Rucksackliebe! Ein wunderschöner Rucksack extra für Frauen. Farbe: Beere. Laras Lieblingsfarbe. Also einfach perfekt. Und dann noch ein Deuter. Die Verkäuferin pries die Vorteile des Rucksacks mit folgenden Worten an : Ist ja auch ein Deuter. Alles klar!

Dennoch ging zuerst die Rucksackjagd weiter. Doch in jedem Geschäft gab es dieses Prachtstück und so konnte Lara einfach nicht widerstehen und kaufte sich diesen tollen Rucksack. Mit leerer Geldbörse und einem strahlendem Gesicht ging es dann nach Hause. Den beerefarbenen Rucksack natürlich schön auf den Rücken geschnallt, damit ihn auch jeder betrachten konnte. 

Zur gelungenen Abrundung des Tages wurde sich dann noch ein Cocktail beziehungsweise eine Hopfen-Malz-Schorle (an die ungebildete Leserschaft: das ist nen Bier #LachsmileyundBieremoji) genehmigt. Gelungener Tag! Danke, Papa!

Für alle, denen die Farbe "Beere" nichts sagt ( dies richtet sich besonders an die männliche Leserschaft #Lachsmiley) Oberste Reihe, 3. Rucksack von links
Für alle, denen die Farbe "Beere" nichts sagt ( dies richtet sich besonders an die männliche Leserschaft #Lachsmiley) Oberste Reihe, 3. Rucksack von links

Natha machte mit Ihren Eltern eine Trip zum Decathlon in Essen. Innerhalb einer Stunde waren alle Sachen erledigt. Viel schneller als gedacht. Es war ein komisches Gefühl mit einem tollen neuen (und super schönen :D ) hellgrauen Rucksack, einer dicken türkisen Jacke und neuen passenden Schuhe da zu stehen. Sehr ungewohnt und komisch, da einem die Reise ein Stück näher erschien. Dennoch war Natha super(!!!) zufrieden, da außerdem noch diverse Sweatshirts, Handtücher, ein Moskitonetz und ein Schlafsack erbeutet wurden!! Total klasse! Ein gelungener Shopping Tag!

Ein Exemplar der Shopping-Tour: Die türkise 3 in 1 Jacke!! Super warm!
Ein Exemplar der Shopping-Tour: Die türkise 3 in 1 Jacke!! Super warm!

Nun ging es dann also weiter mit der ganzen Planung. Was braucht man denn noch soo? Genau! Ein Visum! Und um dieses beantragen zu können benötigt man mehrere Unterlagen. Zum Beispiel eine Gelbfieberimpfung. Und genau diese Gelbfieberimpfung darf nur ein Arzt mit einer Zulassung für genau diese Impfung verabreichen. Nächster Schritt also: Suche dir so einen Arzt. Wir nennen diese Arzt übrigens Tropenarzt oder Tropendoktor. Natürlich gibt es in Dorsten keinen Tropenarzt. War ja iwie auch klar, Wie hätte es denn anders laufen sollen? Nachdem dann der Arzt gefunden wurde, ging es an die Impfberatung. Gefühlt sind wir jetzt gegen alles geimpft gegen das man geimpft werden kann: Von Typhus über Cholera zu Tollwut hin zu Typhus, Polio und letztlich auch die Gelbfieberimpfung. Standardimpfungen wie Tetanus, Diphterie und Hepatitis A und B wurden auch noch aufgefrischt.  Insgesamt 8 Stück! Eins lässt sich also festhalten: Vor Nadeln haben wir nach diesen zahlreichen Impfungen keine Angst mehr. 

Ebenfalls vom Tropendoktor wurden uns Rezepte für Medikamente verschrieben. Wir sind also gegen alle Eventualitäten vorbereitet. Ein Foto der Medikamente folgt im nächsten Blogeintrag.

Auch wenn man "voll" eigentlich nicht steigern kann: Voll, voller, unser Impfpass!
Auch wenn man "voll" eigentlich nicht steigern kann: Voll, voller, unser Impfpass!

Für das Beantragen des Visums benötigt man außerdem ein Führungszeugnis.  Bedingung: Bei der Beantragung des Visums darf das beigelegte Führungszeugnis nicht älter als 30 Tage alt sein. Das im Frühjahr bereits angeforderte Führungszeugnis konnte dafür somit nicht mehr benutzt werden. Also erneut ins Bürgerbüro und erneut ein Führungszeugnis beantragen. Später bekamen wir noch die Info, dass wir für die Beantragung unseres Jahresvisums in Bolivien selbst noch weitere Führungszeugnisse benötigen. Also ein 3. Mal für ein Führungszeugnis ab zum Bürgerbüro. Yeah! Freude kommt auf! Nicht. 

Bei Natha lief das mit dem Visum allerdings nicht so unkompliziert, wie erwünscht. Nachdem sie voller Stolz alle Unterlagen zum Konsulat nach Frankfurt geschickt hatte, kam die Meldung: "Das Konsulat gibt es leider seit März nicht mehr". Schade! Diese Nachricht 2 1/2 Wochen vor der Abreise hört man nicht gerne -> Nervosität pur!

Die Sachen wurden also nach Berlin weiter geschickt. Trotzdem kam nach einigen ungewissen Tage die Nachricht: Die Unterlagen sind in Berlin und werden bearbeitet!! Wuhuuu!!

Aber bloß nicht zu früh freuen... Laras Visum wurde gleichzeitig bearbeitet und siehe da, ihres war 2 Tage später da. Und bei Natha: ein Tag verging, der Nächste und der Nächste und die ganze Woche. Nun ist es noch eine Woche bis zur Abreise und es kam immer noch nichts. Natha rief also im Konsulat an und erfuhr, dass ihr Visum bearbeitet und auf dem Weg ist! Klasse!!! Der Abreise steht also nun doch nichts mehr im Weg!!

Was jedoch verwunderlich war: Wir beantragten bei der bolivianischen Botschaft ein sogenanntes Höflichkeitsvisum. Dabei handelt es sich um ein 30-tägiges Visum, das die Einreise ins Land selbst erleichtert. Wir erhielten jedoch ein 60-tägiges Visum. Und das sogar für weniger Geld als die anderen Freiwilligen zuvor bezahlt hatten. Coole Sache. Vor allem deshalb, weil es bei den anderen MaZ im Land selbst Probleme bei der Beantragung des Visums gibt. Die Bolivianer lassen sich nämlich Zeit. Viiiiiiel Zeit. Und für jeden überzogenen Tag, also ab dem 31. Tag, muss eine Strafe gezahlt werden. Also ist unser Visum noch cooler. HA! #Bizepsemoji

 

60 Tage - doppelt so lange wie erwartet!
60 Tage - doppelt so lange wie erwartet!

Ein weiterer Teil der Vorbereitung war das Praktikum (der letzte Punkt dieses Eintrages, sonst wird der wieder so ewig lang :P).

Wir absolvierten dies zwischen Ende August und Mitte September. Es war toll!

Natha verbrachte ihre 3 Wochen in einem Montessori Kinderhaus im Nachbardorf. Die Kinder und die Erzieher waren unglaublich nett, offen und freundlich, Sie zeigten ganz, ganz viel, besonders von der Montessori Pädagogik. In der Praxis ist dies nochmal was ganz anderes als es im Pädagogik Unterricht erschien. Die Kinder sind sehr selbständig, dennoch brauchen sie aufgrund ihres Alters (von 2 bis 6) Jahren noch etwas Unterstützung und es war schön zu merken, wie man sich mit der Zeit immer besser einbringen konnte. Es wurde viel gearbeitet, gesungen und vor allem gespielt. Einfach toll! Als es dann am Ende noch als kleines Abschieds Geschenk, einen selbst gebastelten Schlüsselanhänger, gab, war die Freude noch größer.

 

Lara Praktikum fand in einer Montessori Grundschule statt. Dort konnte man einen super Einblick in die Pädagogik bekommen und einige Unterrichtsmethoden sind im Hinterkopf für Bolivien vermerkt. Als Abschiedsgeschenk konnte ein Mathelehrbuch für Lernanfänger ergattert werden. In diesem Heft lernen die Kinder das Schreiben der Ziffern und simple Additions- und Subtraktionsaufgaben. Dieses Büchlein wird selbstverständlich einen Platz im Koffer ergattern.

 

Nach den 3 Wochen hatte man alle sehr ins Herz geschlossen und auch dieser Abschied fiel schwer. Aber es ist super von den Schwestern zu erwarten, dass wir dieses Praktikum machen. Denn so können wir (erstmal auf Deutsch) lernen, was unsere Aufgaben sein werden. Es hat dort schon riesig viel Spaß gemacht. Wir freuen uns diese Tätigkeiten dann 10 Monate ausführen zu dürfen!

Hier ein Ausschnitt aus dem Mathebüchlein: wundervoller Einstieg in die Welt der Zahlen!
Hier ein Ausschnitt aus dem Mathebüchlein: wundervoller Einstieg in die Welt der Zahlen!

Und nur stehen wir hier. keine Woche mehr. Es ist ein Gefühl der totalen Vorfreude, aber auch der Nervosität, vor der völlig anderen Kultur, in die wir uns reinstürzen werden. Es ist komisch zu sehen wie die Zahl der Tage, die wir noch hier sind, immer kleiner wird. Lange dauert es nicht mehr. 

Doch auch ein wenig Trauer ist vorhanden... Wegen all der Abschiede. Die ersten Abschiede haben wir bereits hinter uns. Und noch viele weitere werden die nächsten Tage folgen. Tränchen sind bereits geflossen und mit einer 100%igen Sicherheit werden noch mehr Tränen fließen. Es ist schwer zu gehen. Man lässt einen Teil zurück Freunde, Familie, Freund, Verwandte, unseren geregelten Alltag. All dies werden wir erst in 10 Monaten wiedersehen.  Man lässt einen Teil hier und selbst geht man fort. Dieser Gedanke ist schwer. 

Dennoch ist unsere Vorfreude riesig!! Wir freuen uns viel zu sehen, neue Menschen kennen zu lernen und eine neue Sprache zu erlernen. Und bald ist es ja endlich so weit!! Nicht mehr lange und wir sitzen im Flieger! Wir gehen mit einem lachendem und einem weinendem Auge. 

 

Wir vermissen euch jetzt schon alle! 

Lara & Natha

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Gina ♡ (Mittwoch, 05 Oktober 2016 16:14)

    Toller Blog und Lara ich vermisse dich jetzt schon :(♥