Naranja

Meine Arbeit

Sooo da bereits die Sommerferien angefangen haben, wollte ich (Natha) euch gerne mal detailliert von meiner Arbeit in den letzten 2 Monaten berichten. Denn es hat sich schon ein ziemlich ähnlicher Tagesablauf eingespielt, der sich aber nach den Ferien nochmal komplett ändern wird. Es ist nämlich noch nicht klar, wer in seiner Gruppe bleibt und wer nicht.

 

Wie bereits erwähnt, bin ich in der „Babygruppe“ Naranja mit insgesamt 20 Kindern.

 

 

8:30Uhr „Hola! Buenos dias“ – meine klassische Begrüßung. Direkt werde ich im Gegenzug mit ein paar Umarmungen und einem „Buen dia, tia“ begrüßt. Für die Kinder bin ich eine „tia“, was übersetzt „Tante“ heißt. Das finde ich sehr schön, weil es eher eine Nähe zu den Kindern, als eine autoritäre Überlegenheit ausdrückt. Danach gehe ich in meinen Standartraum, um dort mit den Kindern zu arbeiten. Man muss dazu sagen, in unserer Gruppe gibt es 3 Zimmer: 2 Zimmer zum Material Arbeiten und einen Raum, wo hauptsächlich gegessen und ein bisschen gearbeitet wird. Mittlerweile hat es sich so eingespielt, dass eine meiner Educadores (Erzieherinnen) in dem einen Raum ist und die andere in dem Essensraum. In dem anderen Arbeitsraum bin ich immer mit bis zu 8 Kindern. Es ist schön, so auch Verantwortung übertragen zu bekommen.

 

 

 

 

Ein Material, wo die Kärtchen nach Pärchen geordnet werden.
Ein Material, wo die Kärtchen nach Pärchen geordnet werden.
„Mein“ Raum
„Mein“ Raum

9:00Uhr „Guarden material“ – eine Educadora steht im Raum und fordert die Kinder auf ihr Material und die Teppiche auf denen sie sitzen, aufzuräumen und in den anderen Raum zu kommen. Dort sitzen wir im Kreis und singen erst einmal Lieder, zum Beispiel über die Familie, eine Ente oder übers fertig machen morgens. Es war am Anfang mit meinen Spanischkenntnissen etwas schwer, den Liedern zu folgen und zu verstehen worum es geht, aber mittlerweile klappt es schon deutlich besser. Generell klappt es mit häufigen Ausdrücken schon ganz gut. Besonders oft höre ich dagegen „Tia Nathalie, me ayudas?“, was so viel heißt „hilfst du mir?“. Super süß! Nach dem Singen wird über das Datum gesprochen und die Anwesenheit kontrolliert.

 

 

9:15Uhr Nach dem Kreis schnappe ich mir die 3 Babys (8Monate, 1 Jahr und 1Jahr 2Monate) und verfrachte sie in ihre Babystühle. Die anderen werden auf die Toilette geschickt, um gewisse Unfälle zu vermeiden. Diese kommen leider trotz ziemlich häufiger Klobesuche des Öfteren vor. Naja sie sind ja auch noch echt klein.

 

 

9:20Uhr Nachdem die Kinder vom Klo wieder kommen setzten sie sich auf ihren Platz und ich helfe ihnen das Lätzchen anzuziehen. Danach werden die Hände desinfiziert und das Frühstück serviert. Es gibt immer eine Art Getränk zum Frühstück. Zum Beispiel Kakao, Milch mit Hafer oder Milchreis. Super lecker!! Während ich mein Frühstück trinke, füttere ich dabei eins der Babys. Das klappt mal mehr mal weniger gut, aber essen ist halt wichtig. Da muss auch mal gestopft werden. :D

 

 

9:30Uhr Jedes Kind das fertig ist zieht sein Lätzchen aus, putzt seinen Mund und geht wohin? Aufs Klo! :D Wenn ich fertig bin mit füttern, gehe ich in meinen Raum und arbeite mit den Kindern. Es macht super viel Spaß!! Man kennt das Material zwar mittlerweile schon auswendig, aber mit den Kindern zusammen ist es nochmal was ganz Anderes.

 

 

9:50Uhr Ich schicke die Kinder aufs Klo.

 

 

10:30Uhr „…., zapatos“ – Die Kinder werden von einer Educadora einzeln gerufen, um ihre Hausschuhe in ihre normalen Schuhe (zapatos) zu tauschen. Danach räumt das Kind das Material ein und geht aufs Klo. Nachdem diese Prozedur alle Kinder durchlaufen haben, wird noch ein bisschen gesungen oder getanzt. Und glaubt mir, es ist super süß wie 1-3jährige tanzen!

 

In meinem Raum gibt es viele Puzzle, dies ist eines. Die kenne ich schon alle auswendig :D
In meinem Raum gibt es viele Puzzle, dies ist eines. Die kenne ich schon alle auswendig :D

11:00Uhr Die Kinder gehen in den sogenannten "parque". Der Spielplatz mit 2 Rutschen, einem kleinen Klettergerüst, einem Häuschen. Dort können die Kinder ihre über den Tag angesammelte Energie rauslassen. Und das tun sie auch!! Sie rennen, schubsen, rutschen, schreien… alles auf einmal. Mitten drin die Babys, die grade dabei sind laufen zu lernen. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man Fortschritte bemerkt. Ein Kind konnte zu meiner Anfangszeit kaum laufen, doch jetzt kann es alleine am Tisch stehen und an einer Hand laufen.

 

An jedem Tag, außer Mittwoch, gehe ich dann um die Zeit in meine Englischgruppe. Im ersten Monat habe ich mit der blauen Gruppe Englisch gemacht und den zweiten Monat mit der gelben Gruppe. So übe ich morgens mit 3 der 5-6jährigen spielerisch und mit Singen zum Beispiel Farben, Obst, Zahlen, Familie und Tiere. Es ist eine super Abwechslung auch mit älteren Kinder zu arbeiten und macht viel Spaß!

 

Eine meiner Englischgruppen beim Schreiben üben.
Eine meiner Englischgruppen beim Schreiben üben.
Ein Teil des Englischmaterials.
Ein Teil des Englischmaterials.

11:45Uhr Der Unterricht ist beendet und die kleinen Stellen sich in eine Fila (Schlange), um sich danach die Hände zu waschen. Danach wieder Hinsetzten, Lätzchen an, Hände desinfizieren, Tischdeckchen aufheben, die die Babys immer runter schmeißen. Danach wird zusammen ein Gebet gesungen. Nach dem Essen verteilen, widme ich mich wieder der Nahrungsaufnahme eines der Babys. Für die Kinder gibt es fast immer Suppe oder Reis/Nudeln mit Soße, denn sie essen natürlich nur mit einem Löffel. Für die Babys wird alles püriert, da sie Zähne ja noch nicht ganz ausgebildet sind. Während dem essen, müssen die Kinder immer wieder ans Essen erinnert werden, oder die, die schon dabei einschlafen sind, aufgeweckt werden. Sobald ein Kind fertig ist, bekommt es einen Becher mit Wasser. Danach räumen sie ihre Sachen weg und ihre Lätzchen in einen Eimer und putzen sich den Mund ab. Ein Klobesuch darf danach natürlich nicht fehlen. Ganz entspannt schnappen sie sich ihre Milch, marschieren in Schlafzimmer und schlafen einfach. Ganz unkompliziert, sie gehen einfach schlafen, und zwar alle 17 Kinder in einem Raum!! Ohne Theater. Dass das möglich ist, hätte ich vorher nicht gedacht…Die Babys schlafen in ihren Kinderwägen in der Gruppe.

 

 

12:30Uhr Mein Job für den Vormittag ist getan und habe mit den 3 anderen Freiwilligen 1 Stunde Zeit um unser Essen zu essen. Es ist echt lecker, gibt zwar viel Reis und Gemüse aber es ist trotzdem echt gut!

 

 

13:30Uhr Nach dem Spülen begebe ich mich wieder auf den Weg zu meinen Englischkindern. Montags, dienstags und donnerstags mache ich nämliche eine halbe Stunde Englisch mit den 4jährigen. Trotz ihres ziemlich jungen Alters sind sie gut dabei und meistens voll motoviert.

 

 

14:00Uhr Entweder begebe ich mich wieder zurück in die Gruppe oder ich schreibe die Cuadernos der Kinder in Blau und Gelb. Die Kinder haben nämlich so eine Art Hausaufgabenbuch, welches sie am Ende der Woche mit nach Hause nehmen. Dafür schreibe ich auch immer ein oder zwei kleine Aufgaben dazu. Bei insgesamt etwa 30 Kindern ist das schon mehr Arbeit. Aber es ist immer wieder schön sich neue Aufgaben auszudenken. Die älteren Kinder sollen dann zum Beispiel einige englische Wörter öfter abschreiben (ja die Kinder können hier schon lesen, schreiben und rechnen, krass oder?) und die kleineren Kinder sollen z.B. englische Wörter ausmalen.

 

 

14:45Uhr Die ersten Kinder stehen auf. Ja sie haben wirklich alle über 2 Stunden geschlafen, aber das brauchen sie ja auch. So gehen sie zuerst aufs Klo. Dann werden ihnen im Bad die Zähne geputzt, die Haare gemacht und die Gesichter gewaschen. Das zählt aber nicht zu meinen Aufgaben. Ich bin derweil im Essensraum, verteile Essen und Füttere die Babys. Denn zum Nachmittagsessen gibt es viel Obst, Jogurt, Kuchen oder belegte Brote. Sobald ein Baby fertig gefüttert ist, kommt es ins Bad zum Windel wechseln und das Nächste ist dran.

 

 

15:15Uhr Nach dem Essen/Füttern helfe ich entweder im Essensraum beim Spülen oder ziehe den Kindern drinnen die Jacken und die Rucksäcke an. Nasse oder bekleckerte Klamotten werden gewechselt und je nach Temperatur die Pullover angezogen oder nicht. Dabei wird oft gesungen.

 

 

 

Die Turnhalle namens "Cancha".
Die Turnhalle namens "Cancha".
Der Essensraum von Verde und im Hintergrund der "parque", der aber links noch weiter geht.
Der Essensraum von Verde und im Hintergrund der "parque", der aber links noch weiter geht.

15:45Uhr Wir gehen mit der Gruppe zum Spielplatz draußen. Dort hat jede Gruppe ihren Platz und es wird gewartet, bis die Eltern kommen

 

 

16:00Uhr Das Tor wird geöffnet und die Eltern warten hinter einem anderen kleineren Tor. Jedes Kind wird einzeln per Educadora übergeben, um sicher zu gehen, dass jeder das richtige mitnimmt. Derweil spielen wir etwas mit den Kindern, quatschen mit ihnen oder knuddeln sie.

 

 

16:30Uhr Bis auf einige einzelne Kinder sind alle abgeholt und Lara und ich können Feierabend machen.

 

 

 

Trotz des immer ziemlich ähnlichen Tagesablaufes, war jeder Tag individuell!! Mein erstes Fazit nach diesen 2 Monaten ist, dass ich auf jeden Fall im für mich perfekten Projekt gelandet bin! Die Kinder und die Educadores habe ich schon richtig ins Herz geschlossen und ich bin gespannt auf die neuen Kinder, die kommen werden. Generell freue ich mich natürlich auf unseren Urlaub, aber auch auf die ganze Zeit danach. Einfach nochmal mit anderen Kindern zu arbeiten, vielleicht auch weitere Tätigkeiten auszuführen und einfach noch mehr kennen zu lernen.

 

So das war‘s jetzt auch von mir!

 

Hasta pronto!

 

Eure Natha

 

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