Unser Urlaub - Teil 7

Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt

Durch die TV-Sendung Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt stand unser naechstes Reiseziel fest. Es sollte in ein weiteres Departemento Boliviens ( sowas wie ein Bundesland) gehen. Und zwar nach Potosi. Jeder, der die Bolvien-Folge von dem Duell um die Welt kennt, weiss genau, was wir uns in Potosi angesehen haben. Wer die Folge nicht kennt, sollte sie sich dann schleunigst hier ansehen!

“Buenos Tardes Klaas. Willkommen in der 2. groessten Gebirgskette der Welt – den Anden. Mitten in diesen gigantischen Bergen liegt auch in ueber 4000 Metern Hoehe das beschauliche Staedtchen Potosi, eine der hoechstgelegenen Siedlungen der Welt. In Potosí wurde vor ueber  500 Jahren Silber gefunden und bis heute abgebaut. Da ich mir demnaechst meine Zahnreine aufpimpen lassen will, lautet deine Aufgabe: Baue mir eigenhaendig und mit den dort angewandten Hilfsmitteln Silber ab. Wie und wo du das am Besten machst, erklaert dir mein Freund Jonny direkt vor Ort. Dein Joko.”

Sowohl fuer Joko, als auch fuer uns sollte die Tour in den Cerro Rico Berg - der Berg, der Menschen frisst gehen. In der Kolonialzeit hatte der Berg eine Hoehe von circa 5100 Metern, durch die Sprengungen aber ist der Berg heute allerdings um 300 Hoehenmeter auf 4800 Meter geschrumpft.

Mit einer mehr oder weniger schicken gelben Bergarbeiterkluft, Gummistiefeln, einer Stirnlampe und einem zuerst nicht sonderlich vertraulich aussehendem Helm bewaffnet, sollte unsere Silberminentour beginnen. Vorher aber mussten wir noch einen Tienda, einen Kiosk, aufsuchen, um gewisse Utensilien zu beschaffen. Bei diesen Utensilien handelt es sich um einen dringend benoetigten Mundschutz gegen den Minenstaub und ne Fanta. Ach ja und Kokablaetter und Dynamit. TNT. Hat ganze drei Euro gekostet. Laeuft bei uns.

Mit dem TNT in einem Plastiktuetchen bewaffnet ging es dann runter in die Minen. Schnell wurde klar, das unsere komplette Ausruestung in Anspruch genommen wurde. Von Dunkelheit, schlechter Luft und Staub umgeben, erwiesen uns unser Mundschutz und unsere Stirnlampe gute Dienste. Auch der zuvor weniger zuverlaessige Helm kam zum Einsatz. Bei Friedel genau 49 Mal - er hat mitgezaehlt. Die Decken der Minen sind naemlich so niedrig gebaut, das wir Deutschen (die kleinen Bolivianer konnten teilweise aufrecht gehen) kontinuirlich gebueckt laufen mussten. An einigen Stellen war der Tunnel so niedrig gebaut, dass wir uns auf allen Vieren fortbewegen mussten. Zu der Decke ist zu sagen, dass diese nicht ansatzweise vetrauenswuerdig ist. Klaas beschreibt sie folgendermassen: "Boa ey, guck mal ey, das ist einfach nur so nen Holzding, ey!"

Waehrend wir uns immer weiter in das Innere des Berges hinabbegeben, spueren wir, wie die Schienen unter unsere Fuessen vibrieren. Es kommen uns 2 Minenarbeiter mit einem Waggon entgegen. Beide juenger als wir. Hier in Bolivien ist Kinderarbeit was ganz Alltaegliches. Bereits ab dem 10. Lebensjahr ist Kinderarbeit hier erlaubt. Die Arbeitsbedingungen sind dabei sehr schlecht. Besonders in den Minen. Unsere Ausstattung ist mit der der Arbeiter identisch. Manche tragen sogar keinen Mundschutz. Sie verbringen taeglich 12 Stunden wenn nicht sogar mehr unter Tage. Damit sie keinen Hunger bekommen, kauen sie kontinuirlich Kokablaetter. Das Koka unterdrueckt naemlich das Hungergefuehl. Viele Minenarbeiter koennen nur bis zu einem Alter von circa 40 Jahren arbeiten, weil danach ihr Koerper aufgrund der schweren Arbeit nicht mehr mitspielt. "Die fragt keiner ob die klautrophobisch sind. Die muessen das einfach machen. Die arbeiten da. Das ist der haerteste Job den ich hab jemanden jemals ausfuehren sehen!"

 

Klaas Fuehrer Jonny sagte zu Klaas: "Du hast den dunkelsten Ort von Bolivien gesehen. Jetzt zeige ich dir den Besten!" Und genau von diesem besten Ort Boliviens wird euch Natha in dem naechsten Blogeintrag berichten!

Lara <3


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Kommentare: 1
  • #1

    HaJü (Montag, 24 April 2017 08:06)

    Wofür brauchtet ihr das TNT - euch freisprengen, falls ihr verschüttet werdet? :-)