1 Jahr später...

Die Zeit vergeht im Flug

Hallo ihr Lieben, 

 

auch wenn seit meinem letzten Eintrag mehrere Monate vergangen sind, habe ich unseren Blog nicht vergessen. Mittlerweile bin ich schon seit über 2 Monaten wieder zurück in Deutschland und in letzter Zeit ist einfach sooo viel um mich herum passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich genau anfangen soll. 

Meinen letzten Monat in Bolivien, oder eher Südamerika, verbrachte ich reisend mit meinen Cochabambinos und meinen Eltern. Ich besichtigte die größten Wasserfälle der Welt, trampte zum ersten Mal in meinem Leben, war an einem Tag in 3 verschiedenen Ländern Südamerikas, tanzte in einer argentinischen Bar Tango und verlor fast meinen Ausreisezettel - aber das ist eine andere Geschichte. Stolz kann ich euch nun so auf den Seiten meines Reisepasses Stempel aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Chile und Peru vorweisen. 

Gleichzeitig bedeutete mein Reisemonat jedoch - leider - auch, dass sich mein Auslandsjahr dem Ende zuneigte. Es war Zeit sich zu verabschieden. Wo bei der Ankunft und dem Wiedersehen mit meinen Eltern die Freudestränen nur so kullerten, kullerten so auch häufig die Tränen des Abschiedes. Am letzten Arbeitstag bereitete der Kindergarten extra eine Abschiedsfeier für uns vor: die Kinder tanzten, verkleideten sich oder sangen für uns. Jedes Kind umarmte uns (gibt glaube ich deutlich Schlimmeres als an einem Tag fast 200 Umarmungen zu erhalten, oder!?) und wir bekamen selbstgebastelte Abschiedsgeschenke. Es war gleichzeitig ein so unglaublich schöner als auch schrecklicher Tag. Auf der einen Seite wurde mir persönlich klar, dass ich meine Kleinen an diesem Tag wahrscheinlich zum letzten Mal sehen würde und das war schon ziemlich emotional für mich. Nach einer so langen Zeit hat man die Kleinen nämlich echt tief ins Herz geschlossen - und sie dich auch. Das wurde mir an dem letzten Tag nochmal besonders bewusst. Und das war auch mit das Schöne an diesem Tag: Besonders durch die Verabschiedungen wurde mir deutlich, wie sehr ich all das vermissen würde und wie richtig meine Wahl für ein FSJ im Ausland war! Es war eine so unglaublich schöne und prägende Zeit für mich und ich möchte keinen Augenblick davon missen. Bolivien wird mich nicht so schnell loslassen...

Und dann ging alles ganz schnell: das Zimmer wurde leer geräumt, die letzten Freunde wurden verabschiedet und dann saß ich auch schon im Flugzeug heim nach Deutschland. In dem Moment konnte ich gar nicht realisieren, dass mein Jahr in Bolivien zu Ende sein sollte. Das Ende war doch eigentlich immer so weit entfernt gewesen? Wo war auf einmal die ganze Zeit hin?
Ja, und ganz schnell stand ich dann in Frankfurt am Flughafen, konnte meine beste Freundin Inga, meinen Bruder und meinen Opa nach so langer Zeit wieder in die Arme schließen und konnte all das noch nicht so ganz realisieren. Ja und dann aß ich meine lang ersehnten Veggie-Nuggets mit meinem geliebten Hela-Ketschup - war richtig geil!

Nun ja und nach all den wunderschönen Wiedersehen und Freudetränchen und dem geilen Essen stehe ich nun täglich im Blaumann frühmorgens in Gelsenkirchen und werde (hoffentlich) irgendwann mal Maschinenbauingenieurin sein und meine Kinder in Bolivien hoffentlich nicht mehr allzu stark vermissen...


Genau vor einem Jahr sind Natha und ich nach Bolivien. geflogen; ein perfekter Abschluss für meine Schreiberei denke ich! 
Vielen vielen lieben Dank fürs Mitverfolgen dieses Blogs (über 5000 Klicks!), die lieben Nachrichten und all die lieben Worte!
Lara <3